
Plötzlich Jakobsweg!
Aus einem Jobtief heraus entschied ich mich im Dezember 2023, für drei Monate in einem kleinen, gemütlichen Berghotel mitten in den Alpen zu arbeiten. Das Hotel lag auf über 2000 Metern Höhe, umgeben von majestätischen 3000er-Gipfeln. Wir waren ein kleines Team, in dem jede:r alles machte – vom Spülen in der Küche über Schneeschaufeln bis hin zum Früh- und Abendservice.
Dort lernte ich eine Arbeitskollegin kennen, die mich sehr inspiriert hat. Sie war schon acht Jahre auf Reisen, finanzierte sich mit Saisonjobs – und war den Jakobsweg schon zweimal gegangen. Einmal den Camino Portugués, den viele als Einsteigerroute empfehlen, und eine weitere Route, nur durch Spanien.
Als sie mir erzählte, dass sie den ganzen Weg allein mit einer Hängematte gelaufen ist, war ich baff. So eine taffe Frau, dachte ich – und in mir wuchs sofort dieser Gedanke: Das will ich auch machen! So schnell hatte ich mich noch nie für ein Reiseziel entschieden. Ein Reiseziel, der ganz anderen Art, als ich sie kannte.
Nach dem Saisonende in der Schweiz war alles bereit, außer die Hängematte:
ein Paar Schuhe, ein Rucksack und ich.